Montag, Mai 30, 2011

Kriminalhaiku 2



Spätabends Fliegensummen,
männliche Leiche.
Noch ist kein Motiv bekannt.
Fortschreitende Verwesung,
Sommerheiße Nacht.
Schweigen im finsteren Tann.
Sirenen im Morgentau,
menschliche Wesen
zögernd an dem Ort der Tat.
Ein Ausweis liegt im Wasser,
Täter ist bekannt.
Schon wieder ein Fall gelöst.

Großer Nachtgesang (Grüne Transformation)



Es wäre am besten, die Menschheit verschwände,
dann ginge es Mutter Natur wieder gut.
Fair durstend trügen wir bei zu der Wende.

Wenig sei besser, so schlössen behende
wir die Werke, natürlich im Mut.
Es wäre am besten, die Menschheit verschwände.

Der Rückbau brächte organisches Ende,
verlöschte die allesverzehrende Glut.
Fair hungernd trügen wir bei zu der Wende.

Demut liesse uns senken die Hände,
wir schwörten wohl ab der raffenden Wut.
Es wäre am besten, die Menschheit verschwände.

Bemalten wir nicht schon immer die Wände:
der Fortschrittsgedanke - alternder Hut?
Fair schmachtend trügen wir bei zu der Wende.

Uns bliebe noch Zeit zum Löschen der Brände
wenn ihr das tätet, was keiner gern tut.
Es wäre am besten, die Menschheit verschwände,
fair reckend trüget ihr bei zu der Wende.

Mittwoch, Mai 25, 2011

EHEC-Panik



Vor Gemüse aus Norddeutschland wird gewarnt.
Update: Spanien
Update: Wieder Deutschland, jetzt Sprossen.

Montag, Mai 23, 2011

Das Zentralkomitee hat getagt



Das ZK hat getagt

Genossen! Der Klassenfeind wirft uns Antisemitismus vor. Was das ist, bestimmen immer noch wir,schließlich haben wir jahrzehntelange Erfahrung damit. In der gesamten Bandbreite unserer Partei, der Avantgarde auf dem Weg in eine bessere Zukunft und eine schlechtere Vergangenheit, strahlen wir den reinsten Philosemitismus aus, der dialektisch möglich ist. An unseren Lippen klebt die Bekenntnis zum Staate Israel, unsere Wünsche zum Wohlsein begleiten seinen jüdischen Anteil überallhin.
Im Keller befindet sich unsere Abteilung unverbrüchliche Freundschaft mit dem arabischen, äääh, palästinensischen Volk, dessen leidvolle Geschichte unter der Knute wechselnder Imperialisten beispiellos ist. Wer hat sich denn damals aus dem Land führen lassen, ein gemütliches Leben geführt an den Flüssen Babylons und am Nil? Und wer ist schließlich als wahrer Semit im Land geblieben und hat die Fahne Palästinas hochgehalten gegen Babylonier, Römer, Christen, Araber, Osmanen, Franzosen und Engländer? Na? Und als unser geliebter Bruder, Genosse, Kampfgefährte, Pionier einer neuen Weltordnung, der gerechte, selbstlose, geniale Führer, ääähhh, Anführer Yassir Arafat den Namen PALÄSTINA endlich wieder ausgrub unter dem Schutt der Geschichte, wer hat sich direkt eingereiht und aufgestellt, wer ist vornewegmarschiert mit den richtigen Losungen? Na, wir.
Wir sind die einzige Partei, die schon eine Idiotenquote eingeführt hatte, bevor dies Gesetz wurde, die das bürgerliche Lager überholt hat, ohne es einzuholen. Wir sind die einzigen, die die Schoßhunde und Führer des ewigen Finanz...dingens...tums in die Fischmehlfabriken verbannen werden, da wir die Gesetzmäßigkeit der Geschichte auf unseren Schultern zu schultern wissen.
Wir sind die natürlichen Verbündeten der Erniedrigten und Beleidigten und werden daher unsere Verbündeten im Kampf um Gerechtigkeit niemals erniedrigen oder beleidigen, indem wir sie kritisieren. Der Araber...ääähhh....Palästinenser ist ein stolzer, aufrechter, edler Kämpfer/in, Genosse/in und Bruder/in, dessen endlose, ewige, selbst gerechte Forderungen nicht zu unterstützen hieße, ihn zu demütigen. Dies würde ihn in Gegnerschaft zu uns führen, und da wir die gegebenen Führer der Gegnerschaft zu demütigenden und beleidigenden Teilen der Volksgemeinschaft sind,
würde uns solches Verhalten zu unseren eigenen Gegnern machen, was selbstverständlich historisch unmöglich ist auf den verschiedenen Wegen zum Kommunismus.
Von daher rufen, nein schreien wir: Weg mit den Grenzen in Palästina! Rücknahme aller Staatsgründungen seit 1967 vor unserer Zeitrechnung und Rückkehrrecht für alle (außer natürlich für die aus den arabischen Ländern geflohenen und vertriebenen Juden, Nazideutsche vom Osten, Hugenotten, Kulaken, Republikflüchtlinge und anderes reaktionäres Gesocks) Indianer, Westgoten,Ostgoten, Postboten und Rostroten.
Zum Schluss ein Kanon des Genossen Rosa-Josip-Leo-Kimche:

Der ewige

Jude - ääh, pardon -, der Zionist,
war, ist und wird für immer sein
selbst Schuld daran, was ihm geschieht,
weil er vergißt,
dass er den Täter treibt und der vergießt
der Tränen viel, die ihm noch nie gehörten
und dem als Opferopfer flammende Entzürnung sprießt:
Hört die Empörten.
Es wäre doch der Juden größter Sieg,
sie brächten sich verlierend dar im letzten Krieg,
den sie, seit ewigem Gedenken,
(wie jeder weiß) der Menschheit schenken.
Denn weil nun mal der Zionist
genau so anders wie der Jude anders ist:

Ihm richten wir (danach) ein Mahnmal auf auf unserem Gebiet.

(Dialektischer Jubel der Teilnehmer der 33. Sitzung des ZK der internationalen Abteilung für die Herstellung einer gerechten Weltordnung.)

Freitag, Mai 13, 2011

Festtag




Aus jeder Richtung strömen Menschenmengen
in die mit Fahnen reich geschmückte Stadt.
An allen Ecken stehen Würstchenwagen,
Getränkestände löschen preiswert Durst.

Man hat sich fein gemacht, die Kinder tragen weiß,
wer zahlen kann, nimmt Platz auf den Tribünen
und fächelt sich mit dem Programmheft Kühlung zu...
der Oberbürgermeister hält ganz kurze Reden.

Die Klingen sausen, trennen Rümpfe
von Köpfen, die ein wenig rollen
und Blutfontänen schimmern regenbogengleich
im sommerlichen Sonnenuntergang.

Dann folgt ein kleiner Imbiss mit viel Senf,
ein ausgefuchstes Feuerwerk
und ab nach Hause
durch den Stau.

Dienstag, Mai 10, 2011

Hagen, der Rether Deutschlands



Hör ich dieses Elend singen
möcht ich es am Schwanze schwingen,
ihm auf die Pedale treten,
flehen sollst du, hörst du, beten,
zu den Herren, die noch blechen
für ein Ohrenpeinverbrechen,
das du dem Gebührenzahler
unterjubelst für die Taler,
welche er stets opfern muss
damit solch ein Opferstuss
über Wellen und durch Wände
sich in mein Gehör versende.

Dein Vollbartgehorsam wird dir nichts nutzen,
als Dhimmi darfst du bloß Klosteine putzen.

Montag, Mai 09, 2011

PLO



Werde deines Lebens froh,
mach es wie die PLO.

Willst auch du Scheichreich werden wie Yassir Arafat (wohl mehrere hundertmillionen), deine Zeit aber nicht an nutzlose 09:00-17:00 Jobs verschwenden?
Einfache Anleitung in 10 Schritten

1. Erfinde ein bis dato untervermitteltes Volk, welches seit ewigen Zeiten in heroischer Verliererpose gegen seinen selbstverschuldeten Untergang ankämpft und lasse diesem ein historisch einmaliges Unrecht angedeihen.
2. Weise die Schuld an dieser Ungerechtigkeit dem Juden zu. Sollte dies nicht möglich sein, da schon überbesetzt, Amerika oder Europa, warum auch nicht mal Kanada oder Island? Gewinne möglichst viele Unterstützer aus dem fortschrittlichen Lager durch markige Parolen. Merke: Progressive lieben das Opfer und lassen sich, nach Erreichen der Ziele, problemlos entsorgen, da heillos zerstritten.
Zudem kontrollieren sie die Welt durch irgendwas mit Medien.
3. Unterstütze deine Causa durch wahllose Terrorangriffe auf zivile Ziele, um zu beweisen, dass niemand unschuldig ist. Lasse dich nirgends integrieren, da ansonsten die Assimilation ein Verbrechen an der Unmenschlichkeit der Täter darstellen würde. Gewinne weitere Helfer aus dem radikal fortschrittlichen Lager und lasse diese in deinen Camps ausbilden oder sie sich einbilden, sie wären dort irgendwie gewesen, inhaltlich.
4. Gründe zahlreiche Unterorganisationen, deren Forderungen noch radikaler und absurder sind als deine und vermittle der gläubigen Weltöffentlichkeit den Eindruck, dass speziell deine Vereinigung geeignet ist, diese Splitterguppen unter Kontrolle zu bringen. Lasse dich dafür von der UNO bewaffnen und finanzieren.
5. Führe Verhandlungen, deren einziges Ziel es ist, dein Gegenüber mit diversen Forderungen nach dessen Verschwinden zu verunmöglichen. Verschleiere deine Drohungen derart, dass du A) weiter die Unterstützung der Weltgemeinschaft gewinnst und B) du deine Unterorgarnisationen scheinbar derart gegen deine "Kompromißbereitschaft" aufbringst, dass sie anfangen, allen derart auf den Sack zu gehen, dass du als einziger Moderater dastehst und noch mehr Fördergelder erhälst.
6. Investiere diese Gelder in Dope-for-guns Programme und spiele weiter den Friedensfürsten, indem du Abkommen abschließt, deren Einhaltung deine Statuten (die ohnehin keine Sau ernstnimmt, da du ja nur ein armes Opfer bist) auf keinen Fall zulassen (kassiere dafür Nobelfriedenspreismedaillen und investiere die Preisgelder in 6.). Lass die Gewinne aus deinen illegalen Geschäften reinwaschen und investiere in zukunftsträchtige Industrien. Hetze deine Versagerfreunde aus dem linken Lager auf diese, um die Gewinne zu steigern. Jeder kauft, was Linke hassen.
7. Übertreibe dein Gehabe möglichst derart, dass deiner Umgebung nichts anderes bleibt, als sich vor dir zu schützen. Bezeichne dies als Segregation, Isolation, Apartheid. Gewinne damit auch noch die Herzen der letzten Weicheier und lass dir und deinem Stamm das Dasein komplett vergolden. Nun hast du wirklich alle auf deiner Seite, die stets das Gute wollen und dafür willens sind, andere das notwendig Böse tun zu lassen.
8. Vermehre dich immens und bezeichne dies als Völkermord.
9. Wenn die Zeit gekommen ist, vereinige dich mit deinen "Feinden", fange wieder bei 3. an. Spiele dies so lange durch, bis du gewonnen hast.
10. Sobald du die Endlösung gewonnen hast, vernichte deine "Freunde", leg alles in Schutt und Asche und beginne bei 9.

Kontaktanzeige



Was ich total vergessen habe zu verschweigen:
mir ist ein nicht unerhebliches Unvermögen zu eigen.
Da hab ich lange drauf gespart.
Ich machte Karriere als Dramaking,
Heularien sind mein größtes Ding
und erst bei Ungerechtigkeiten komm ich groß in Fahrt.
Ich produziere grauen Himmel für Export
und fahr zu Katastrophen hin, nicht fort.
Mit achtzehn guck ich Pornos und trink literweise Bier.

Donnerstag, Mai 05, 2011

Straßentotes



Noch eine Flasche Terror to go,
dann leg ich eine Spur aus Splittern durch die Stadt
und ja, ich werde mir die Schuhe abtreten
an irgendeinem Kopf.
Du Dreck, deine Mutter soll weinen,
dass sie dich ungefragt geworfen hat,
direkt in meine entsicherte Faust.
Und ja, ich male ein Bild auf die Straße
mit deinem Blut ström ich Graffitti
in die Herzen jeder Stadt:
Hier geht nur einer namens Ich.